Lernstile nach Kolb

Nach der Theorie von David A. Kolb verläuft das Lernen in einem Kreislauf bestehend aus Erfahrungen, Reflexion, Theoriebildung und Ausprobieren. Nach diesem Modell bilden konkrete Erfahrungen im Hier-und-Jetzt die Basis für Beobachtungen und Reflexion. Aus den Beobachtungen werden Theorien gebildet. Diese werden wiederum aktiv ausprobiert, also experimentiert, woraus wiederum Erfahrungen gemacht werden.

Folgende Lernstile ergeben sich daraus und verbinden jeweils zwei dieser Schritte:

  • Entdecker lernen aus der Reflexion von gemachten Erfahrungen.
  • Denker bilden aus reflektierten Beobachtungen Begriffe und Theorien.
  • Entscheider probieren aktiv Theorien aus.
  • Macher sammeln aus experimentellem Handeln ihre Erfahrungen.

Jeder Mensch hat alle vier Typen in sich vereint. Meistens sind ein oder zwei Typen besonders stark ausgeprägt bzw. zwei oder drei davon treten in den Hintergrund.

Entdecker sind diskussionsfreudig, hinterfragen vieles, sind nur in einem Kurs, wenn ihnen das Thema etwas bringt oder bringen sich Sachen gleich selber bei. Sie haben starke Einbildungskraft und Phantasie, brauchen viel Zeit zum Abwägen und schieben, weil sie noch nicht alle Fakten haben, Entscheidungen heraus, vermeiden spontanes Vorgehen und mögen visuelle Präsentationen.

 

Exkurs:

Chefs der Zukunft müssen die Kompetenz eines Forschers (Fragen stellen) mitbringen. Entdecker (Antworten liefern) hemmen Mitarbeitende und verleiten sie dazu, nicht mehr selber Lösungen für Herausforderungen zu suchen.


Denker sind vernünftig, logisch, strukturiert und suchen nach Definitionen und allgemeingültigen Schlussfolgerungen. Sie wirken eher sachlich und nüchtern und lernen lieber mit Konzepten und grafischen Darstellungen als durch Analysen und logische Argumente. Denker vermeiden gerne zu Gefühlvolles, Unsystematisches und Oberflächliches.


Entscheider sind spontan, effizient und sachlich. Sie wollen Theorien in die Praxis umsetzen und sind pragmatisch. Sie urteilen schnell, arbeiten gerne im Team und präsentieren oder leiten häufig. Wiederholungen, Passivität sowie Einzelarbeiten vermeiden sie gerne.


Macher sind praktisch und aktiv, stehen gerne im Mittelpunkt und lieben Herausforderungen und Risiken. Sie handeln schnell, machmal bevor sie überlegen. Sie wollen aktuelle Geschehnisse, "echte Probleme" und das Gelernte sofort umsetzen. Zu viel Theorie ist ihnen zuwider, genau so wie unklare Anweisungen.