Erfolg und Misserfolg

Hohe Ziele haben durchaus ihren Nutzen, aber sie können auch entmutigen. Träume deshalb gross, aber plane klein. Schliesslich ist nichts motivierender, als die ersten Erfolge zu sehen. Und je überschaubarer die Teilziele sind, desto schneller wirst du sie erreichen. Heisst also, plane nicht das Endziel und feiere erst dann, sondern nimm Teilziele in den Fokus und belohne dich, wenn du diese erreicht hast (vgl. Zeit- & Lernplanung).

  • Dein Gehirn wird Erfolge und Teilerfolge besser wahrnehmen, wenn es sie buchstäblich sehen kann. Lege deshalb zum Beispiel eine Liste mit Teilzielen an, die du erreichen willst. Hake dann jeden einzelnen Erfolg ab, den du erreicht hast.
  • Wenn du noch nicht genau weisst, wann du von einem Erfolg sprechen kannst und willst, überlege welche Merkmale dir verraten, wenn du dein Ziel erreicht hast. Wenn du kannst, formuliere so konkret wie möglich. Was genau bedeutet für dich "den Lernstoff verstanden zu haben." Wörter auswendig zu kennen, das grosse Ganze zu verstehen, Details zu kennen, zu wissen, wie das Gelernte anzuwenden? Hake dann die Merkmale ab, die du erreicht hast.
  • Überhaupt sind konkrete Messgrössen (meist ja die Prüfungsnote...) immer gut, um ein besseres Gefühl für deine Erfolge zu bekommen.
  • Eine Möglichkeit den Erfolg sichtbar zu machen ist auch, mit Vorher-Nachher "Bildern" zu arbeiten. Was weiss ich heute über ein Thema? Halte das Vorher fest und vergleiche danach, was du nachher weisst. Ergänzend kannst du auch in die Vergangenheit blicken und festhalten, was für Erfolge du in deinem Leben schon hattest (z.B. Prüfungen bestanden, etc.). Das hilft auch um sich die "alten Leistungen" nochmals vor Augen zu führen und herauszufinden, weshalb man damals Erfolg hatte (Muster erkennen, die zum Erfolg geführt haben).

Scheitern als Chance

Wer kennt es nicht. Man hat gefühlt alles dafür getan, um erfolgreich eine Prüfung zu bestehen oder sich einen Lernstoff zu erarbeiten und doch stellt sich der Erfolg nicht ein. Das Leben ist manchmal hart und ungerecht. Doch das ist es zu anderen auch. Es gibt keinen Grund, das persönlich zu nehmen.

 

Positives Denken hilft nicht nur in Krisen. Im Alltag bei scheinbar unliebsamen Aufgaben und in nervigen Situationen kann eine positive Einstellung Wunder wirken. Plötzlich regt man sich nicht mehr auf, sondern ignoriert die Störung und freut sich stattdessen über die gewonnene Zeit und Erkenntnis. Scheitern gehört dazu.

 

Jede Chance birgt auch ein Risiko, ein Risiko wiederum birgt eine grosse Chance. Betrachte Rückschritte, Fehler und Scheitern als Chance. Denn sie haben eine wichtige Funktion indem sie dich auf Schwachstellen hinweisen. In den meisten Fälle bedeutet eine Krise, die wir mal gleichstellen mit einer nicht bestandenen Prüfung, dass etwas schief läuft und die bisherige Vorgehensweise offensichtlich nicht geeignet ist, das Problem zu lösen. Lernen heisst, zwei Schritte vorwärts und einen zurück zu gehen. 

 

Oft sind Enttäuschungen aber auch ein Ergebnis (zu) hoher Erwartungen. Die Möglichkeit eines Misserfolgs sollte deshalb immer im Hinterkopf behalten werden. Heisst auch, Flexibilität ist gefragt.

 

Es ist einfach, Zustimmung zu finden und Lob zu erhalten. Picke nicht nur die guten Dinge einer Kritik oder eines Feedbacks heraus. Wir neigen dazu, die gelungenen Sachen auf unsere Kompetenz zurückzuführen, Fehler oder Versagen aber auf die Umwelt (z.B. "Der Lehrer hat doch keine Ahnung...") abzuwälzen. Sieh zweimal hin und frage dich, wie hättest du das verhindern können und was musst du verbessern. Gib nicht auf und sei ehrlich und selbstkritisch.