Motivatoren

Du hast dies sicher auch schon von deinem Kind gehört. "Ich habe keine Lust zum Lernen.", "Ich bin zu dumm für Französisch.", "Warum soll ich mich anstrengen, ich lerne das sowieso nie." Hinter all diesen Aussagen stecken die fehlende Motivation und der Frust beim Lernen.

 

Was führt zu fehlender Motivation?

  • Am häufigsten führen Über- oder Unterforderung (vgl. Flow-Erlebnis) in der Schule zum Motivationsverlust. Ist der Schulstoff zu leicht oder zu eintönig, langweilt sich dein Kind, sucht sich andere Beschäftigungen und verpasst dadurch vielleicht das Wichtigste. Dies führt genauso zu schlechten Noten, wie wenn sich dein Kind ständig überfordert fühlt. Schlechte Noten sind ein Misserfolg und demotivieren.
  • Wenn dein Kind kein Ziel vor Augen hat und nicht weiss, was überhaupt von ihm erwartet wird, dann wird es sich kaum motivieren können. Die Chance, dass es "das Falsche" macht ist zu gross.
  • Ebenfalls für Unmut kann eine schlechte Planung sorgen (vgl. Zeit- & Lernplanung). Stellt dein Kind am Sonntag Nachmittag fest, dass es am Montag eine Prüfung hat und lernen sollte, während draussen die Sonne scheint und alle Freunde zusammen am Spielen sind ... dann ist die Motivation und damit wohl auch die Qualität des Lernens am Boden.
  • Der mangelnde Antrieb kann aber auch an der Umgebung liegen. Ist der Lernplatz düster, lärmig und überfüllt mit sonstigem Material (vgl. Lernort) und ist dein Kind ständigen Ablenkungen (vgl. Störungen und Zeitfresser) ausgesetzt, kann es sich nicht auf das Wesentliche konzentrieren. Dadurch braucht es viel länger für dieselben Aufgaben, die Qualität der geleisteten Arbeit ist meistens schlechter und das Kind ist deswegen demotiviert.

Äussere und Innere Motivation

Äussere Motivation (extrinsische Motivation) wird durch Einflüsse von aussen erzeugt. Kurzfristig führen z.B. finanzielle Belohnung und das Lob beim nächsten Sechser in Deutsch zu einem Motivationsschub. Längerfristig gesehen nimmt die Motivation wieder ab, da sich dein Kind daran gewöhnt hat, bei einer guten Note Geld oder ein extra Lob zu bekommen. Das Kind wird zukünftig immer Geld und Lob erwarten. Fällt dieser äussere Anreiz weg, verschwindet auch die Motivation wieder, da dein Kind nie aus eigenem Antrieb gelernt hat, sondern immer nur für andere oder fürs Geld. Kurzfristig ist die äussere Motivation also sehr anregend, aber auf lange Sicht nicht geeignet.

 

Das Geheimnis für Ausdauer und Motivation liegt in der inneren Motivation (intrinsische Motivation). Kindern, die mit Begeisterung Lernen sind äussere Einflüsse wie Geld, Lob und Anerkennung egal. Klar freut sich jedes Kind, wenn es ein Lob bekommt. Doch das Lob ist nicht das Ziel, sondern lediglich ein netter "Nebeneffekt". Ist dein Kind innerlich motiviert, lernt es aus eigenem Antrieb, aus Neugier (vgl. Neugier bei den Buzzwords) und Spass (vgl. Lernen mit Spass) an der Sache selbst. Das Interesse und die Begeisterung für das Thema führen zu vielen kleinen Lernerfolgen, wodurch auch das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten wächst und sich dein Kind in Zukunft mehr zutraut. Die innere Motivation ist die erfolgreichste Antriebsquelle, da sie langfristig vorhanden ist und nicht, resp. nur wenig von der Umwelt beeinflusst wird.

 

Wie kommt man zur Inneren Motivation?

  • Setze erreichbare Ziele (vgl. Lernziele). Setze dir, bevor du mit der Arbeit resp. dem Lernen beginnst, ein Ziel wie z.B. "Was will ich in einer Stunde erreicht haben". Sobald dich etwas von der Arbeit ablenkt, hältst du dir dein Ziel vor Augen und konzentrierst dich wieder auf die Aufgabe. Mehr Ehrgeiz, das gesteckte Ziel auch zu erreichen, sorgt für die nötige Motivation an der Aufgabe zu bleiben, bis sie erledigt ist. Ist sie erledigt, ist das ein Erfolg und Erfolg motiviert.
  • Wenn du alleine bist und Aufgaben erledigen sollst, benötigst du sicher oft viel mehr Überwindungsenergie, um endlich damit zu beginnen. Auch lässt du dich schneller ablenken. Arbeitest du hingegen in einer Gruppe oder mit einem Freund zusammen (vgl. Lernformen), so kannst du dich von der Begeisterung der Anderen mitreissen lassen. Die Gruppe strebt gemeinsame Ziele an und motiviert einander gegenseitig. Der soziale Kontakt motiviert zusätzlich. Nicht für jedes Kind ist das Lernen in einer Gruppe effizienter und motivierender (vgl. Lerntypen).
  • Lerne nicht stundenlang ein Thema, bring Abwechslung rein. Sitzt du gefühlte Stunden am gleichen Thema, vergeht die anfängliche Freude und Motivation und weicht Langeweile und Frustration. Hast du z.B. zwei Stunden zur Verfügung um mehrere Arbeiten (Franz, Math, Deutsch) zu erledigen, lerne nicht nur ein Thema, sondern bring alle Themen in die zwei Stunden rein.
  • Auch das hatten wir schon: Eine angenehme Umgebung (vgl. Lernort) ein Ort an dem du dich gerne aufhältst, wo du dich wohl fühlst und alles Material zur Verfügung steht, dass du benötigst, motiviert mehr, als ein dunkles, stickiges Zimmer.
  • Gewinne an Selbstvertrauen und traue dir was zu. Verfügt man über ein gesundes Selbstvertrauen (z.B. beim Vortragen eines Themas in der Schule), so tritt man auch selbstsicherer auf und hinterlässt einen besseren Eindruck. Also versuche dein Vertrauen in dich und deine Fähigkeiten zu stärken.

Exkurs:

Die Zwei-Faktoren-Theorie (auch Motvations-Hygiene-Theorie) von Frederick Herzberg ist eine Inhaltstheorie zur Motivation, speziell der Arbeitsmotivation. Zusammen mit der Bedürfnispyramide von Maslow gehört sie zu den bekanntesten Vertretern der Inhaltstheorien der Motivation, deren gemeinsames Merkmal darin besteht, dass sie eine Klassifikation der Motivziele anbieten.

Exkurs:

Zitate aus der Arbeits- resp. Sportwelt zum Thema Motivation.