Lernplan und Lerntagebuch

Lernen kann oft erdrückend wirken. Was Dir bestimmt dabei helfen wird, diese möglicherweise erdrückende Aufgabe zu handhaben, ist, einen soliden Lernplan zu erstellen. Einen solchen Lernplan zu erstellen ist kein "Hexenwerk", erfordert aber das Verständnis für die Fächer und den Lernstoff, denn nur so kannst du Prioritäten setzen und planen. Natürlich gilt es auch die anderen Verpflichtungen wie Familie, Freunde und Freizeit zu berücksichtigen. 

Deinen Lernplan erstellen

  1. Liste alle Fächer auf, für die du lernen musst. Deine Verpflichtungen zu Papier zu bringen wird dir dabei helfen, einen besseren Überblick darüber zu bekommen, was du wirklich machen musst. Dazu kannst du z.B. auch die Technik vom Mind-Mapping (vgl. Big Picture) nutzen.
  2. Dann musst du feststellen, was du für jedes Fach machen musst. Dazu kannst du z.B. das Mindmap erweitern, dass du in Schritt 1 erstellt hast.
  3. Setze Ziele und Teilziele (vgl. Lernziele) und ordne deine Liste nach Prioritäten. Nachdem du eine Liste aller Fächer erstellt hast (1), für die du was lernen musst, und festgestellt hast, was du für jedes einzelne davon machen musst (2), ordnest du die Liste nach Prioritäten. Die Fächer nach ihrer Wichtigkeit zu ordnen, wird dir dabei helfen zu entscheiden, welchen Fächern du am meisten Zeit widmen musst, und welche Fächer deine besten (vgl. Biorhythmus) Zeitfenster bekommen. Vergib dabei Nummern, berücksichtige die Schwierigkeit des Fachs sowie dein spezifisches Lernziel, berücksichtige den Lesestoff, den du lesen musst und berücksichtige die Zeit, die du für Wiederholungen benötigst.
  4. Wenn du jetzt alles schön geordnet hast, teilst du die Zeit, die dir unter der Woche zur Verfügung steht, in Lerneinheiten auf. Danach kannst du den Lerneinheiten/-blöcken ein Fach resp. ein Thema zuordnen. Ein Trick ist, jeden Tag zur selben Zeit zu lernen, so dass du tatsächlich über einen Lernplan verfügst, den du dir merken kannst. Indem du eine Routine schaffst, baust du eine Gewohnheit zu lernen auf. Teile die Lerneinheiten in Blöcke zu 30-45 Minuten auf. Dafür lässt sich über eine Woche hinweig leichter Zeit finden und sie sind am Effizientesten (vgl. Lernpausen).
  5. Plane auch Zeit für die schulfernen Aktivitäten ein. Wenn du deine Zeit in Blöcke für jedes Fach einteilst, musst du auch sicherstellen, dass genügend Zeit für Erholung, Familie, Freunde und Freizeit bleibt. Eine gesunde Balance ist wichtig für ein erfolgreiches Lernen.
  6. Zum Schluss trägst du die Lerneinheiten ein. Wenn dein Wochenplan in Blöcke eingeteilt ist und du weisst, was eingeplant werden muss, füllst du den Plan aus. Schreibe in jede Lerneinheit, für welches Fach du lernen willst. Nimm deinen Kalender überall hin mit. Heute gibt es auch Möglichkeiten, so einen Lernplan elektronisch zu führen. Eine Möglichkeit wäre auch, den Lernplan zu Hause an einem Whiteboard mit Magneten zu visualisieren.
  7. Finde einen Kontrollmechanismus, der dich auch belohnen soll. Wenn du z.B. ein Feld abgearbeitet hast, kannst du es abhaken, durchstreichen, Prozente eintragen, Smileys oder Schulnoten vergeben.

Im Internet gibt es viele Beispiele für Lernpläne und auch Software, die Lernpläne digitalisieren. Das Beste ist immer noch, wenn du deinen eigenen Lernplan, der speziell für dich passt, erstellst und nach deinen Bedürfnissen gestaltest (Farben, Symbole, Grösse, etc.).

Deinen Lernplan beurteilen

  1. Beurteile deinen aktuellen Zeitplan und die Art, wie du aktuell deine Zeit verbringst. Deinen aktuellen Zeitplan zu untersuchen wird dir ermöglichen, einen genauen Blick darauf zu werfen, wie du deine Zeit nutzt, und dir helfen zu erkennen, wo du effizienter sein und welche Aktivitäten du vielleicht streichen könntest. Jetzt musst du ehrlich zu dir sein und deinen Lern- und Zeitplan, den du erstellt hast, kritisch beurteilen. Denn ein Plan, der unmöglich eingehalten werden kann, ist von Beginn weg ein Plan ohne Erfolg.
  2. Obwohl festzustellen, wie du deine Zeit verbringst, einer der wichtigsten Schritte beim Erstellen eines Lernplans ist, musst du auch herausfinden, wie du tatsächlich lernst (vgl. Lerntypen). Bist du ein visueller Lerntyp? Kannst du an deinem Lernplatz Bilder und Skizzen aufhängen?
  3. Zu guter letzt ist nochmal Ehrlichkeit gefragt. Denke über deine Arbeits- bzw. Lernmoral nach. Auch wenn du vielleicht einen tollen Lernplan für dich entwirfst, wird er kaum von Bedeutung sein, wenn du dich nicht dazu verpflichtest, auch wirklich (nach Plan) zu lernen.

Deinen (Zeit-)Lernplan einhalten

  1. Eine der grössten Herausforderungen beim Befolgen deines Lernplans ist, dass du in Versuchung geraten wirst, ihn nicht einzuhalten (vgl. Störungen und Zeitfresser). Du musst jedoch der Versuchung widerstehen und stattdessen das Meiste aus deiner eingeplanten Zeit herausholen. Freue dich auf deine Freizeit (vgl. Erfolg & Misserfolg) als Belohnung für das Lernen. Nutze deine Freizeit als eine Möglichkeit, die Batterien aufzuladen und sorge dafür, dass du in deiner Freizeit den Lernplatz verlässt.
  2. Sorge für eine Pause je Lerneinheit (vgl. Lernpausen) und halte dich daran. Einer der wichtigsten Bestandteile beim Einhalten deines Lernplans ist, fest bei deinem Plan zu bleiben und nur die zugewiesene Zeit für Pausen zu verwenden. Zusätzliche Pausen zu machen oder Pausen zu verlängern wird deinen Lernplan untergraben und deine Pläne, erfolgreich zu lernen, sabotieren. Mache 5 bis 10 Minuten lange Pausen während deiner Lerneinheit, stelle einen Wecker, der dich daran erinnert, wenn deine Pause vorbei ist und meide in den Pausen Ablenkungen, die deine Pause in die Länge ziehen könnten.
  3. Die einzigen feststehende Regel, damit dein Zeitplan gut funktioniert, ist, dass du dich an den Plan halten musst. Es hat keinen Zweck, einen Lernplan zu erstellen, wenn du dich nicht daran hältst. Mache es zur Gewohnheit, deinen Lernplan regelmässig (z.B. immer am Abend vor dem ins Bett gehen) anzusehen.
  4. Manchmal sind Pläne schwierig einzuhalten, weil wichtige Menschen in unserem Leben uns von unseren Zielen ablenken. Um das zu vermeiden, solltest du den Menschen in deinem Leben von deinem Lernplan erzählen. Hänge z.B. eine Kopie deines Lernplans zu Hause an den Kühlschrank. Ein netter Nebeneffekt des Transparent-Machens deines Lernplans ist es, dass dich die Menschen um dich herum unterstützen können und du dir selber einen "gewissen Druck" auferlegst, den Lernplan einzuhalten.

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